Blechblasinstrumente
Trompete – Hörner – Posaune – Tuba
Trompete
Blechblasinstrumentenbauer des späten 18. Jahrhunderts bemühten sich besonders um die Herstellung einer Trompete ohne die beengten Spielmöglichkeiten der Naturtrompete. Eine befriedigende Lösung wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts gefunden, als Blühmel und Stölzel die ersten Ventiltrompeten herausbrachten, die an Vielseitigkeit und Tonumfang alle Wünsche erfüllten.
Mit dem Trompetenunterricht kann man zwischen dem 6. und 7. Lebensjahr beginnen. Bestimmte körperliche Voraussetzungen sind nicht notwendig, da der Unterricht am Anfang mehr auf Entspannung und freier Atmung basiert. Kinder mit Herz- oder Kreislaufschwierigkeiten sollten jedoch lieber ein anderes Instrument erlernen.
Die Trompete ist in allen Stilrichtungen von Barock bis Jazz und Pop vertreten. Sie wird sowohl in Sinfonieorchestern als auch in Big Bands gebraucht.
Der Anschaffungspreis für ein Anfängerinstrument liegt bei ca. Euro 800. (Gebrauchtbörse)
Hörner
Die Urform des Hornes ist das Tierhorn; sowohl der deutsche, als auch der französische Name deuten darauf hin.
Das
Stierhorn wurde zuerst ohne Mundstück angeblasen; die Töne, die man
darauf hervorbringen konnte, waren allerdings eher kriegerisch als
musikalisch zu nennen.
In der Bronzezeit wurden Hörner aus Bronze in
allen möglichen Formen und Verzierungen hergestellt. Es sind die
sogenannten Luren, die vor allem in skandinavischen Mooren aufgefunden
wurden und aus der Zeit um 900 v.Chr. stammen.
Die Römer beherrschten
in hohem Maße die Kunst, feinwandige Röhren aus Bronze zu formen, und
wir finden im römischen Heer horn- und trompetenartige Instrumente, die
den modernen Orchesterinstrumenten sehr ähnlich sehen.
Während der
Renaissance wurden in Frankreich Jagdhörner (trompes de chasse) aus
Kupfer hergestellt. Auf diesen Instrumenten konnten die
charakteristischen Jagdhornmelodien geblasen werden, so z.B. in der Art
des Liedes ,“Le bon roi Dagobert“.
Seit ungefähr derselben Zeit (15. Jahrhundert wird das Horn auch bei den Postkutschern als Signalinstrument gebraucht.
Auf
allen bisher erwähnten Vorläufern des Hornes waren wie gesagt nur
bestimmte Töne, die sogenannten Naturtöne, zu spielen. Gegen 1760
entdeckte der Dresdner Hornist Josef Hampel rein zufällig, dass durch
das Einschieben der rechten Faust in den Schallbecher der Ton um einen
Ganz- oder einen Halbton erniedrigt werden konnte. Dieses Verfahren, das
sogenannte Stopfen, wird heute noch im modernen Symphonieorchester zum
Erreichen besonderer Effekte vorgeschrieben.
Die Erfindung der
Ventile, um 1815 durch den Schlesier Blühmel, ermöglichte es endlich,
auf dem Horn eine vollständige chromatische Tonleiter (Tonleiter aus
lauter Halbtönen) hervorzubringen. Damit war das moderne Horn erfunden;
die rechte Faust im Schallbecher, das Stopfen, wird seither durch die
Ventile ersetzt.
In der Kammermusik wird das Horn viel mit
Holzbläsern als auch natürlich viel mit Blechbläsern eingesetzt.
Deswegen gibt es für dieses Instrument auch sehr viel Literatur.
Anfangsalter zum Erlernen: ca. 10 bis 11 Jahre (je nach Körperbau).
Posaune
Aus den gleichen antiken Vorfahren wie die Trompete entwickelte sich ins Mittelalter und in die Renaissance die Posaune. In dieser Zeit war sie das erste Blechblasinstrument, mit dem man durch seinen charakteristischen Zug die ganze chromatische Tonleiter spielen konnte.
Eingesetzt wurde die Posaune vor allem in der sakralen Musik. Um die Singstimmen zu unterstützen, entwickelte man für die Chorgruppen die Alt-, Tenor- und Bassposaune. Auch heute noch dient sie als Fundament in Posaunenchören, begleitet die Chorstimmen bei kirchlicher Musik und ist unerlässlich in Blaskapellen.
Die Tenorposaune hat sich als flexibelste Bauart durchgesetzt und kann auch mit einem Ventil ausgerüstet werden, um tiefe Lagen zu erreichen. Sie hat einen weiten Tonumfang und eine bemerkenswert grosse dynamische Bandbreite.
Somit werden Posaunen in der klassischen Musik gerne eingesetzt, wenn majestätische oder auch lyrische Passagen hervorgehoben werden sollen.
Trotz ihres langen Zuges ist sie musikalisch sehr wendig und im tonlichen Charakter der menschlichen Singstimme sehr ähnlich. Die Posaune ist in allen Stilrichtungen der Musik zu finden.
Ein Kind sollte nicht vor dem 10. Lebensjahr mit dem Posaunenunterricht beginnen, da der unhandliche Zug das Erlernen erschwert und Kinder leicht frustriert reagieren.
Schülerinstrumente werden in der Preislage unter Euro 500 angeboten. Gebrauchte Instrumente sind leicht zu finden.(Gebrauchtbörse)
Tuba
Tuba war im Römischen Reich die Bezeichnung für ein Blasinstrument aus Bronze. Es besaß die Form einer geraden, langgestreckten Röhre mit schmalem Schallbecher, ähnlich einer Fanfare, und entsprach wahrscheinlich der griechischen Salpinx.
Heute versteht man unter einer Tuba das Bassinstrument der Familie der Bügelhörner. Die ersten Tuben wurden in Berlin um 1835 kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik entwickelt. Wilhelm Wieprecht und Carl Wilhelm Moritz erhielten in diesem Jahr ein Patent auf eine Basstuba in F mit fünf Ventilen.
Dank ihres vorteilhafteren Klangs und der präziseren Intonation ersetzte dieses Instrument in Orchestern schon bald ihre Vorläufer, den Serpent und die Ophikleide.
Das Hauptmerkmal der Tuba ist die starke Erweiterung der Bohrung (weite Mensur) in einem Verhältnis von bis zu 1:20 vom Mundstück bis zum Schallstück des Instrumentes.
Die Kontrabasstuba in B besitzt besitzt mit 580 Zentimetern die größte Grundrohrlänge aller Blechblasinstrumente. Einschließlich aller Ventilschleifen kommt dieses Instrument sogar auf 966 Zentimeter Länge.
Im Sitzen ruht die Tuba auf den Oberschenkeln des Bläsers. Zum Spiel im Stand ist ein spezieller Ständer oder ein Schultergurt erforderlich. Der Trichter weist in der Regel nach oben und meist leicht nach links (vom Spieler aus gesehen).
Die Finger der rechten Hand liegen auf den ersten drei bis fünf Ventilen. Mit der linken Hand werden das Instrument gestützt und je nach Konstruktion bis zu drei weitere Ventile, die der besseren Intonation dienen, gespielt.
Die Tuba wird mit einem Kesselmundstück gespielt.
Die Naturtöne der B-Tuba sind: ‚‚B – (‚Gis) ‚B – F – B – d – f – (as) – b – c’ – d’ – (e’) – f’ usw.
F-Tuba: ‚F – F – c – f – a – c’ – (es’) – f’ – g’ – a’ – (h’) – c’’ usw.
Die in Klammern genannten Töne liegen nur in deren Nähe und sind nicht nutzbar (da sie sehr schlecht stimmen).
Die Tuba besitzt einen nutzbaren Tonumfang von mehr als vier Oktaven.